Der Rheinfelder Maler und Plastiker Steph Hermes fand sich bereits in seiner frühen Jugend in einem äusserst kreativen Umfeld. Sein Vater war als Schuhdesigner tätig, der Grossvater hatte eine technische Werkstatt geführt, hatte gemalt, entworfen und entwickelt und auch seine restlichen Familienmitglieder waren alle geschickt im Porträtieren. Wenig erstaunlich ist es daher, dass Hermes bereits als 14-Jähriger sein erstes Ölbild verkauft hat. Der Besuch des Mathematischen Gymnasiums in Basel fand ein vorzeitiges Ende, da Hermes sich entschloss, den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule zu machen. Im Gegensatz zu den Erwartungen der Lehrenden hat der angehende Künstler seine Ausbildung so gestaltet, wie es üblicherweise an einer Freien Kunstakademie angeboten wird. Er stellte sich kurzerhand ein eigenes individuelles Pensum zusammen, nicht akzeptiert von der Schulleitung, das aber schliesslich doch geduldet wurde.
Bereits ab den 1980er Jahren bildete eine wesentliche Konstante seiner Aktivitäten als Künstler die stete Spontaneität, woraus Kunstprojekte aller Art ad hoc entstanden. Place to be war zu jener Zeit die Kunsthalle in Basel, welche von Szeemann geführt wurde und als Ort des Netzwerkens galt. Inspiration fand Hermes jedoch stets direkt im Arbeiten mit dem Material, sei es an der Leinwand mit Farbe oder durch die Erschaffung von Skulpturen aus Stein, Holz, Metall oder simplen Gebrauchsgegenständen wie z.B. Plastikbechern.
Zu jener Zeit hat er auch begonnen an Ausstellungen in Paris und Berlin zu partizipieren und hat zusammen mit zwei Mitstreitern in Paris eine Cheap Art Gallery auf die Beine gestellt. Wiederum hat er dieses Projekt ohne fixes Konzept realisiert, sondern ist einfach seiner Hands-on-Mentalität gefolgt. Dank Tati, dem berühmten Pariser Warenhaus, wurde das zuvor verschmähte Moment «billig» zu jener Zeit in Paris chic und Hermes konnte zur fünfzigsten Jubiläumsausstellung von Tati seine Werke, Tati-Time (Uhren) und Tati-People (Figuren) präsentieren. Ein Teil dieser Werke ist heute im Museum von Tati in der französischen Hauptstadt zu sehen.
Nach Rheinfelden zurückgekehrt, hatte er die Gelegenheit, grossräumige leerstehende Gewerbehallen als Atelier und Ausstellungsort zu nutzen und darin spektakuläre Events zu organisieren, an welchen die Gäste beispielsweise einen Parcours mit einem Fahrrad erkunden konnten, oder Actionpainting zu Musik, wie in einem Theater sehen konnten. Aber auch Literatur, Tanz, eine Modenschau und kulinarische Anlässe fanden an dem von Hermes als „Permanent Provisorische Kunsthalle“ bezeichneten Ort statt.
Die Rastlosigkeit und der Drang nach kreativem Gestalten und Wirken liegt einerseits in der DNA des Künstlers, ist andererseits aber auch der pragmatischen Tatsache geschuldet, dass die künstlerische Arbeit die Grundlage des Lebensunterhalts von Hermes bildet, der auch stolzer Vater von vier Kindern ist.
Seit seiner Studienzeit, ein Teil davon war auch ein halbjähriger Aufenthalt an der Kunstakademie von Casablanca, wo er sich ausschliesslich mit Ornamentik und Mosaikarbeiten beschäftigt hat, kreiert Hermes seine unverkennbaren Mosaike, welche aus handelsüblichen Glas- und Keramikelementen, aber auch Naturstein, Halbedelsteinen, Fossilien und Spiegelstücken bestehen. Mit dieser angewandten Kunst und den exzellenten handwerklichen Fähigkeiten des Künstlers entstehen einzigartige Möbelstücke, Küchen, Bäder und Wellnessräume mit individuellem Design.
Wenig verwunderlich ist es daher, dass Hermes zur Zeit an einem grösseren Projekt in Italien mitarbeitet, aus dem ein kultureller Ort entstehen soll, der Kunst, Bildung, Natur, Wellness und Gesundheit verbindet. Der Traum einer Feien Akademie und einem Freiraum für Kunstschaffende und jene, die es werden wollen, ist präsenter denn je und knüpft an den Traum an, der sich am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn herauskristallisiert hat.Wer über die weiteren Aktivitäten des vielseitigen Künstlers informiert sein, oder die Ateliers von Hermes in Rheinfelden besuchen möchte, den Künstler via arthermes.ch direkt kontaktieren.