Corinne Caracuta hat in ihrer Funktion als City Managerin von Rheinfelden einen Ort gefunden, an welchem Kreativität gefragt ist, sie gestalterisch tätig sein kann und mit vielen unterschiedlichen Menschen täglich im Austausch steht. Kurzum: Sie ist die Drehscheibe zwischen Stadt und Gewerbe. Ihre Tätigkeit gibt es so noch selten in der Schweiz. Bisher gab es lediglich das StadtKonzept in Basel, eine grosse Organisation, oder aber auch die Standorte St. Gallen und Aarau. In den letzten drei Jahren entstanden jedoch vermehrt auch Städtemanagements in kleineren Schweizer Städten. Caracuta ist nebst ihren angrenzenden deutschen Kollegen vor allem auch mit 13 Aargauer Altstädten im Austausch. Die Herausforderungen sind oftmals gleich gelagert und alle profitieren von gemeinsamen Lösungsansätzen. Die grössten Herausforderungen sind das Ladensterben und leerstehende Flächen in der Altstadt. So hat die City Managerin im Herzen des Zentrums vor einer seit Jahren nicht genutzten Ladenfläche einen Fotospot errichtet. Der Blick wird weg von der Leere hin auf die wunderschöne Marktgasse gelenkt und die Gäste können ein Andenken mit nach Hause nehmen oder ihre Aufnahme auf den Sozialen Medien teilen.

«Die Vision ist Rheinfelden weit über die Stadtmauern hinaus bekannt zu machen. Wir möchten eine sehr gute Frequenz erreichen, die wiederum dazu führt, dass wir neue Geschäfte gewinnen können und so Leerstände überhaupt nicht mehr zur Diskussion stehen.»

Caracuta verfolgt auch die Vision, Rheinfelden weit über die Stadtmauern bekannt zu machen, um dadurch die Frequenz in den Läden zu erhöhen und Rheinfelden als atraktiven Ort für neue Geschäfte zu etablieren. Badisch Rheinfelden sieht sie nicht als Konkurrenz, sondern als eine andere Welt. Im aargauischen Rheinfelden sind die Läden vielfach Inhabergeführt, wodurch die Wünsche des Kunden vertraut sind und die Besitzer mit Engagement individuell beraten. In Anbetracht der fortschreitenden digitalen Entwicklung wird auch der Webseiten-Auftrit der Geschäfte und der Online-Handel immer wie wichtiger. Dennoch stellt Caracuta erfreut fest, dass gerade die Generation Z vermehrt auch wieder auf den Besuch der Geschäfte setzt. Das Erlebnis bleibt also nach wie vor zentrales Bedürfnis der Menschen.

«Eine positive Entwicklung des Einkaufsverhaltens im Städtli zeigt sich an der Zunahme der Frequenzen in der Altstadt. Man spürt auch die Freude über die neu eröffneten Geschäfte. Ich sehe eine sehr positive Entwicklung von Rheinfelden. Dies ist aber einfach ein Gefühl. Deshalb sind wir daran, dies professionell mit Daten zu verifizieren.»

Für das kommende Jahr hat sich die Rheinfelder City Managerin viel vorgenommen: Die Daten der Frequenzen in den Läden sollen ausgewertet werden, um so bessere Handlungsempfehlungen für die Inhaber geben zu können. Ausserdem soll die digitale Sichtbarkeit der Geschäfte auch auf der Tourismuswebseite von Rheinfelden sichergestellt werden. Caracuta hat natürlich auch persönliche Wünsche für die Altstadt. Jährlich finden 250 Hochzeiten in der Rheinfelder Altstadt stat. Daher wäre es aus ihrer Sicht schön, wenn es eine Auswahl an kleinen Hochzeitsgeschäften gäbe. Spärlich ist das Angebot auch im Sportbereich. Die City Managerin hofft deshalb, dass alsbald ein Concept Store mit abwechslungsreichen Sportartikeln seine Türen in Rheinfelden öffnet.